Dieser Tage steht bei mir alles in Zeichen des Summer of Supper. Nicht nur in meinen eigenen Töpfen (noch 2x Schlafen – es gibt noch Tickets!), sondern auch bei den anderen Events dieser drei wunderbaren Wochen, die Marco in seinem Marien-Eck möglich macht. Extra eine Woche früher angereist um die Jungs von Nordenberlin wieder zu sehen, ihr fabelhaftes Menü zu essen und einen Haufen weitere Freunde zu treffen wurde ich nicht enttäuscht. Es war ein famoser Abend – was sag ich: es ist eine toll Zeit hier, in Köln (Ehrenfeld!).
Wie bei Paul, Paul und Björn gewohnt und geliebt ging es recht fisch-lastig zu auf den perfekt geplateten Tellern. Selbstredend, dass Paul per Wein- und Bier-Pairing für die passende Begleitung im Glas gesorgt hat. Zum Aperitif hatten wir die Freude, Müllens Kröver Paradies Spätlese von 1997 genießen zu dürfen, danke nochmal dafür! Das Amuse aus Variationen von der Gurke lockte die knapp über 40 Gäste an die langen Tafeln und leitete frisch zum ersten Gang über.
Los ging es dann mit eigens aus Schweden importiertem Matjes, Kartoffeln, brauner Butter, Schnittlauchcreme und eingelegte rote Zwiebel. Letztere waren herrlich, auch in Kombination mit dem gebeizten Eigelb, das die Unterlage für die restlichen Komponenten bildete.
Die schönsten jemals gesehenen Dillkronen hatte der Jörg am Nachmittag besorgt, sie fanden ihren Ehrenplatz auf einem Lachs-Flusskrebs-Tartar mit Västerbottencreme (wir haben es rausgefunden: ein schwedischer Käse) und knusprigen Brotkrumen. Ich habe mir sagen lassen, dass das Tartar sich solch großer Beliebtheit erfreute, dass es sowohl in Form von Nachschlag während des Menüs, als auch am nächsten Tag beim “Schwarzmarkt”-Treffen noch Verwendung gefunden hat..
Hinter dem Swesar Salad verbarg sich ein sehr schlichter aber umso raffinierterer Gang mit gegrilltem Salatherz, knuspriger Lachshaut, Käsecreme und frisch geriebenem Meerettich – die Referenz von Schweden zum Ceasar Salad ist selbstredend. Schön das!
Bei vielen am Tisch der Favorit (meiner war ja der Matjes) der Zwischengang: Pilzcreme, Pfifferlinge, Heidelbeeren, Kräuteröl, Malzerde, rohe Champignons. Knusprige Kräuter-Croutons habe ich auch noch entdeckt. Eine tolle Kombination aus verschiedenen Textur, den erdigen Pilzen und den fruchtig aber dennoch säuerlichen Heidelbeeren.
Der Hauptgang war mit weniger Komponenten und den harmonischen Variationen von der Karotte der Ruhepol im Menü: sehr zarte Entenbrust, Karottenpüree, gebratene, eingelegte sowie getrocknete Karotten mit Karotten-Sanddornsud und Dill.
Zum Abschluss hat es nochmal gekracht, das Dessert hat mich wirklich begeistert, nicht nur weil ich ein großer Lakritzfan bin – für mich hätte es sogar noch lakritziger sein dürfen. Lakritzcreme, Schokocreme, Himbeeren, Himbeersorbet (das hatte übrigens auch ohne PacoJet eine super Konsistenz!), Schokocrumble. Wenn die Gäste die Dessert-Schüsseln am Tisch leer machen und applaudieren, da hat man wohl alles richtig gemacht.
Wer auch Mal in den Genuss der Nordenberlin-Küche kommen möchte, hält sich am besten gut auf dem Laufenden, die Tickets sind meist schnell ausverkauft. Auf der Website von Paul gibt es die Möglichkeit, sich in einen E-Mail-Verteiler einzutragen, damit man den nächsten Termin auch sicher mitbekommt.
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