Strand und Meer, das musste für mich schon immer mit Wärme und Süden verbunden sein. Rügen im Winter hat mich eines besseren belehrt – auch die Ostsee hat so ihren Charme. Zwei Tage habe ich die Insel und die gastronomischen Highlights im Seebad Binz erkundet.
Ostsee im Februar: Das Risiko für Schmuddelwetter und Regen ist natürlich hoch. Binz, eines der bekanntesten Ostsee-Bäder mit Geschichte hat es allerdings gut mit uns gemeint. Strahlender Sonnenschein, Raureif im Sand und Glühwein am Strand: so lässt es sich in drei Schichten Jacken gewickelt durchaus aushalten. Schöne Hotels, Spas, heißer Sanddornsaft und besuchenswerte Restaurants hätten den Aufenthalt aber auch bei schlechtem Wetter durchaus zu einer entspannten Auszeit gemacht.
Wohnen:
- Design-Hotel niXe Binz
Das Design-Hotel an der Strandpromenade war für drei Nächte der Ausgangspunkt für eine herrlich entspannte Zeit auf der Insel. Schön gestaltete Zimmer mit bunten Licht-Elementen, moderne Bäder und Möbel in einem über 100 Jahre alten Bäder-Architektur-Haus: so stellt man sich den Aufenthalt in dem bekannten Seebad vor. Freundliches Personal, eine große Frühstücksauswahl und ein kleiner Spa mit Sauna zum Aufwärmen nach einem kalten Tag am Meer ergänzen das Angebot. - Travel Charme Kurhaus Binz
Das große Wahrzeichen von Binz, direkt hinter der Seebrücke, ist kaum zu übersehen. Das Travel Charme Hotel ist sicher eines der traditionsreichsten Häuser hier und ist gerade dabei, nach dem gastronomischen Trakt auch die Zimmer zu modernisieren. - Ferienhäuser- und Wohnungen
Viele Bäderarchitektur-Häuser sind als Ferien-Unterkunft zu mieten. Es lohnt sich definitiv, hier zu recherchieren und für ein paar Tage eine hübsche Wohnung zu nehmen.
Essen, Cafés & Co.:
- freustil im Hotel Vier Jahreszeiten
Das freustil begeistert mit unkonventioneller, natürlicher Küche, die wie gemalt aussieht und noch besser schmeckt. In mehr als angenehmer Atmosphäre kann man hier einen wunderbaren Abend verbringen. Der ausführliche Bericht über das Restaurant folgt und wird an dieser Stelle verlinkt.
- Strandhalle Binz
In die Strandhalle Binz und ihren Betreiber und Küchenchef Toni Münsterteicher verliebt man sich, sobald man den Fuß in die Tür gesetzt hat. Ein Wohnzimmer mit herz-wärmender Atmosphäre und seelen-wärmendem Essen. Der ausführliche Artikel ist hier.
Die Fischräucherei am Südrand der Binzer Strandpromenade muss sehr gut sein – sie hatte im Februar allerdings noch zu.
- Räuchereien im Fischerdorf Vitt bei Kap Arkona
Leider hatte in Vitt bis auf einen Souvenir-Laden ALLES zu im Februar. Zu einer anderen Jahreszeit wäre es sicher herrlich gewesen, mit Fisch aus einer der Räuchereien am Hafen am Strand zu sitzen und aufs Meer zu sehen. - Café Woody’s little Britain in Putgarten bei Kap Arkona
Ausgekühlt und hungrig sind wir nach unserem Rundgang von Vitt nach Kap Arkona im Woody’s little Britain eingekehrt. Eine Fischsemmel schien zwar naheliegender als Scones und Tee – Kuchen und Punsch stellten sich aber als sehr gut heraus. Hier wird man sehr freundlich bedient, sitzt gemütlich und kann sich aufwärmen, empfehlenswert.
- Wegzehrung mitnehmen!
Ganz ehrlich: So gut verschiedene Restaurants auf der Insel sind, wenn man sie gezielt ansteuert – es war nicht so leicht, unterwegs auf Ausflügen oder spontan etwas Gutes zu Essen zu erwischen. Einmal landeten wir aus purer ausgehungerter Verzweiflung dann doch bei Gosch – großer Fehler.
Eine gute Idee ist bestimmt, sich eine vernünftige Wegzehrung zu besorgen und an einem schönen Platz auszupacken. Die Landfleischerei auf Rügen wäre da sicher eine gute Adresse – leider sind wir dort nicht zu Öffnungszeiten vorbei gekommen.
Ausflüge:
- Kap Arkona
So am nördlichsten Punkt Deutschlands stehen und aufs Meer gucken, das hat schon was. Parken kann man in Putgarten und zu Fuß oder mit einem Bähnchen nach Kap Arkona und / oder ins Fischerdorf Vitt laufen. Vom Fischerdorf Vitt führt auch ein sehr hübscher Weg weiter bis zu den Leuchttürmen ans Kap. - Kreidefelsen / Viktoria-Sicht
Die Kreidefelsen sind eines der Highlights auf Rügen, und UNESCO Weltkulturerbe. Um direkt auf dem Königsstuhl zu stehen, muss man Eintritt in einen kleinen Abschnitt des Nationalparks bezahlen – im Königsstuhl Besucherzentrum gibt es auch eine sehr nett gemachte Erlebnis-Ausstellung für Jung und Alt.
Besonders gut gefallen hat mir der Weg vom Parkplatz Hagen durch den Nationalpark. Etwa 40 Minuten läuft man durch den unberührten Wald, das lohnt auf jeden Fall. Genauso wie der Abstecher zur Viktoria-Sicht. Für den Ausblick von der kleinen Plattform über den Felsen und dem Strand sollte man schwindelfrei sein, das ist das ziemlich atemberaubend.
- Geführte (Winter)-Wanderung in und um Binz
Die Kurverwaltung Binz bietet regelmäßig Spaziergänge und Wanderungen im Ort und zu weiteren Ausflugszielen wie dem Jagdschloss Granitz an. Die Winterwanderung zum Strand war sehr informativ und hat uns einige Besonderheiten über die Insel verraten. - Prora
Prora – das von Hitler errichtete und geplante “Kraft durch Freude”-Bad ist ein erschreckendes Stück Geschichte, das uns heute vielleicht mehr denn je daran erinnern und davor warnen sollte, was von falscher Ideologie getrieben passieren kann. In weiten Teilen steht die 4,5km lange Anlage hier noch in Ruinen und es gibt ein Dokumentationszentrum.
Mittlerweile erfüllen neue Bauprojekte mit Wohnungen, einer Jugendherberge und mehr den Schreckensbau zum Glück aber mit Leben und die Umbauten machen auch das Antlitz wesentlich freundlicher. Es können sogar Musterwohnungen in den modernen Anlagen besichtigt werden.
Herzlichen Dank der Kurverwaltung des Seebades Binz für die Einladung. Meine Meinung und der Inhalt dieses Artikels blieben davon unbeeinflusst.
1 Kommentar. Hinterlasse eine Antwort
Liebe Annette, vielen Dank über den Bericht. Wir sind jedes Jahr mehrmals auf der Insel und haben ähnliche Erfahrungen gemacht. Ich bin schon sehr gespannt auf den Bericht über das Freustil! Eines unser absoluten Lieblingslokale – nicht nur auf der Insel.