Mit dem Boot von Venedig auf die Inseln Murano, Burano & Torcello
Wer in Venedig ist, sollte unbedingt einen Ausflug auf die Inseln in der Lagune von Venedig machen: Murano, Burano & Torcello. Hier ein Überblick über die Inseln und ihre Highlights.
- Wie kommt man nach Murano, Burano & Torcello?
- Wo liegt Murano, Burano & Torcello
- Was kann man auf den Inseln machen?
- Restaurants auf Murano, Burano & Torcello
Wie kommt man nach Murano, Burano & Torcello?
Auf die Inseln in der Lagune von Venedig kommt man mit dem Vaporetto – also per Boot. Das Vaporetto ist das öffentliche Verkehrsmittel in Venedig und fährt oft und zuverlässig zu den Inseln Murano, Burano und Torcello. Die Bootshaltestelle F.te Nove am nördöstlichen Rand der Altstadt ist ein guter Ausgangspunkt, natürlich kann man aber auch wo anders dem Vaporetto zusteigen. Von hier aus geht es zuerst Richtung “Cimetero di San Michele” – die Friedhofsinsel ist ebenfalls einen Besuch wert. Hieran vorbei fährt das Vaporetto zuerst nach Murano, das dauert nur ca. 10-15 Minuten, und dann weiter nach Burano und Torcello, in weiteren 20-30 Minuten.
Auch wenn bei meinem Besuch die Stadt sehr leer war (mehr dazu hier), und ich ohnehin kaum andere Touristen gesehen habe: es lohnt sich sicher, früh los zu fahren, um den Besucherströmen zu entgehen. Vor allem auf Burano hat man am liebsten die bunten Häuser als Fotomotiv für sich alleine und auch die Ruhe auf Torcello ist mit weniger anderen Menschen am schönsten. Zurück muss man wohl bei normalem Tourismus in Venedig einige Zeit einplanen, um ein Vaporetto zu bekommen – bzw. sehen, dass man sich in der Schlange möglichst weit vorne anstellt, um einen Platz auf dem Boot zu ergattern.
Wo liegt Murano, Burano & Torcello
Die Inseln in der Lagune von Venedig reihen sich nordöstlich der Altstadt. Die Lagune mit ihren Landzungen und Inseln ist weitläufig und sehr schön – außerdem wird sie immer grüner, je weiter einen das Vaporetto fährt. Sie reicht vom Fluss Sile bis zur Brenta und ist ganze acht Prozent ihrer Fläche von 550 Quadrat-Kilometer mit Inselfläche bedeckt. Der Lagunen-Teil im Norden, ca. ab Torcello enthält übrigens hauptsächlich Süßwasser und wird kaum noch von den Gezeiten des Meeres erreicht und wird “tote Lagune” (laguna morta) genannt – die südlichere Lagune dagegen, die durch Ebbe und Flut “belebt” ist, heißt “lebende Lagune” (laguna viva).
Es ist wunderschön, sich treiben zu lassen und die Aussicht vom Boot zu genießen, Station auf den Inseln zu machen und einen Tag “am Meer” einzuschieben, wenn man sonst ohnehin schon viel in der Stadt unterwegs ist. Es empfiehlt sich, ausreichend Zeit einzuplanen, um auf jeder der drei Inseln Station zu machen, Spazieren zu gehen und einen Kaffee zu trinken oder zu essen.
Was kann man auf den Inseln machen?
Murano: Glaskunst und Shopping auf der großen Insel(gruppe)
Murano ist die größte der drei Inseln und für ihre Glasbläser weltbekannt. Genauer gesagt ist Murano sogar eine Inselgruppe, bestehend aus sieben Einzelinseln mit einer Gesamtfläche von über einem Quadratkilometer und knapp 5.000 Einwohnern. Offiziell zur Stadt Venedig gehört Murano seit 1924. Es ist ein tolles Ausflugsziel, hier gibt es viele Geschäfte, Restaurants und die Insel ist durchaus groß genug, für einen weitläufigen Spaziergang, Shopping, Essen gehen und eine ausgiebige Fototour.
Die Auslagerung der Glaskunst von Venedig aus nach Murano (um 1300) hatte mehrere Gründe: zum einen diente die Maßnahme dem Brandschutz, zum anderen konnte man so aber vor allem die streng gehüteten Geheimnisse der Glasherstellung bewahren. Die funkelnden bunten Kunstwerke aller Couleur und Qualität sind heute in vielen Geschäften auf Murano zu erwerben und zu bewundern, es gibt auch ein interessantes Museum, in dem mehr über die Glaskunst und Muranos Geschichte zu lernen ist.
Burano: bunte Häuser und Spitzendeckchen
Burano ist der Instagram-Hotspot schlechthin. Die vier eng beinander liegenden Inseln sind durch acht Brücken verbunden und sind ein Paradies aus bunten Häusern, das wirklich ein Highlight auf den Urlaubsfotos ist. Fast schon unwirklich wirken die bunten Hausfassaden in allen Regenbogenfarben im strahlenden Sonnenschein vor dem blauen Himmel.
Die Farbenpracht ihrer Hausfassaden haben die Einwohner von Murano angeblich ihrer Tradition der Fischerei zu verdanken. So sollen die Fischer ihre Häuser in unterschiedlichen Farben gestrichen haben, um sie bei der Heimkehr einwandfrei wieder zu finden, wenn es dunkel oder nebelig war. Mittlerweile dürfte es einfach eine schöne Tradition und Ausdruck von Individualität sein – außerdem lebt die Insel natürlich mittlerweile vom Tourismus und ihrem Bild als “bunte Insel”, zu dem jeder Hausbesitzer gerne beiträgt.
Bekannt ist die Fischerinsel Burano auch für ihre Spitzenstoffe, die mit der Nadelspitzen-Technik Reticella hergestellt sind. Die Spitzenstickerinnen von Burano stellten die hochwertigen und teuren Stoffe seit dem 16ten Jahrhundert auf der Insel her. Mittlerweile muss man in den Touristen-Läden in den Straßen von Burano allerdings wirklich ein genaues Auge haben, um keine Import-Ware aus Asien “günstig” zu erwerben und mit nach Hause zu nehmen. Genau genommen sieht man die “echten” Burano-Spitzen am besten im Museo del Merletto.
Torcello
Torcello ist die ruhigste, grünste Insel dieses Ausflugs. Unweit von Burano, recht weit im Norden der Lagune von Venedig, bekommt Torcello keine Gezeiten mehr zu spüren. Die kleine Insel hat nur sehr wenige ständige Einwohner. Die Kirchen Santa Fosca und Santa Maria Assunta sind die Highlights der Insel, von innen konnte ich sie bei meinem Besuch leider nicht sehen.
Der frühere Bischofssitz ist heute – im Gegensatz zu früheren Zeiten – eher verschlafen und unbedeutend. Dafür ist es ein ruhiger Ort, der zum Spazieren gehen einlädt und eine ganz unerwartet ländliche Landschaft bietet.
Restaurants auf Murano, Burano & Torcello
Gegessen habe ich bei meinem Ausflug nur auf Murano. Die anderen beiden Empfehlungen habe ich dennoch aus Quellen, denen ich kulinarisch recht blind vertraue – und teste das persönlich beim nächsten Besuch.
Murano: La Perla Ai Bisatei
Das “La Perla Ai Bisatei” ist ein einfaches Lokal an einem schönen Platz – mit authentischer Küche von Spaghetti Vongole bis Fritto Misto. Genau so, wie es sein soll.
La Perla Ai Bisatei | Campo S. Bernardo, 7, 30141 Venezia VE, Italien
Burano: Trattoria Al Gatto Nero
Der Michelin vergibt einen Teller (eine Küche mit guter Qualität) und sagt:
“Familienführung, informelle Bedienung, Sorgfalt bei der Wahl der Zutaten in einer gemütlichen typischen Gaststätte mit venezianischen und Fischgerichten; angenehmer Sommerbetrieb draußen.”
Trattoria Al Gatto Nero | Via Giudecca, 88, 30142 Venezia VE, Italien
Torcello: Osteria Al Ponte del Diavolo
Direkt an der bekannten “Ponte del Diavolo” in Torcello.
Osteria Al Ponte del Diavolo | Fondamenta dei Borgognoni, 10/11, 30142 Venezia VE, Italien
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