Genauso wie mit der traditionellen Küche des El Drago wandle ich hier in Teneriffa auf meinen (kulinarischen) Erinnerungen. Der Ausflug zum “Hendlbrater”, wie mein Großvater zu sagen pflegte, war schon immer – und ist es noch immer – obligatorisch auf der Insel. Der Mann mit den gegrillten Hähnchen, den “pollos asados” betreibt schon seit nunmehr 40 Jahren sein Geschäft, steht mit seinen 77 Jahren quietschfidel hinter der Bar, verteilt gutmütig Rotwein an die nach Nummern wartenden Gäste und ist einfach nicht glücklich wenn sie mal zu ist, seine Garage mit den Hähnchen.
Die Atmosphäre hat etwas von Bahnhofswartehalle (nicht nur wegen der Fliesen, auch wegen der Nummern), die Bedienungen flitzen betriebsam und bringen plattenweise gegrillte Hähnchen, frischen Salat und sicher welche der besten je probierten Pommes, 4,50 € pro Teller. Der rote Hauswein darf natürlich auch nicht fehlen. Familientraditionsbedingt muss ich jetzt fast sagen: die besten Hendl der Welt. Das möchte ich mir zwar ganz gerne offen halten – trotzdem eine unbedingte Hingeh-Empfehlung für jeden der einmal auf der schönen Teide-Insel weilt.
Bar Restaurante el Cañón
Crtra. Vieja, 48, 38390 Santa Ursula, Tenerife
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4 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Das klingt ja nach einem lohnendem Ziel, wenn wir im Juni mit unseren Freunden in Teneriffas Norden unterwegs sind.
Ich glaube, uns hat es beim letzten Aufenthalt auf der Insel auch mal in diese Garage verschlagen.
Wir hatten damals einen Leihwagen, sind relativ ziellos durch den Norden gefahren und hatten langsam Hunger. Einheimische zeigten uns dann den Weg zu einer Gaststätte, die wir in Deutschland wahrscheinlich nicht besucht hätten. Aber die Hähnchen waren echt super und die gelassene Atmosphäre war einfach herrlich.
Ich habe den Namen dieser Gaststätte zwar vergessen, die Beschreibung in dem Artikel ist aber so treffend, dass ich denke, dass es sich beim El Cañón um genau die Garage handelt, in der wir so lecker bewirtet wurden.
Das ist witzig, da waren wir auch mal mit einer Freundin, die Teneriffa sehr gut kennt. “Da müsst ihr unbedingt mal mitkommen, die besten Hähnchen …”. Wir kamen irgendwann mal mit, in ihrem Auto, wir hatten keins. Es begann dann damit, dass sie das Lokal nicht fand, weil sie irgendwo in St. Ursula die richtige Abzweigung von der Durchgangsstraße nicht fand. Nach ewigem Rumkurven gaben wir entnervt auf und aßen im “Enfrente” (ich weiß nicht mehr, zu welchem Dorf das gehört, aber es liegt an der Durchgangsstraße, und man aß dort super Tapas). Ein oder zwei Jahre später machten wir gemeinsam einen neuen Versuch, und wieder gestaltete sich die Anfahrt problematisch, nur mit dem Unterschied, dass unsere Freundin die richtige Abzweigung irgendwann doch fand. Im Lokal waren zwei Drittel für eine Hochzeit abgesperrt, aber wir fanden noch einen freien Tisch im Rest. Eine Riesen-Hochzeitstorte stand in einer Ecke, die Hochzeitsgesellschaft stand im Lokal, an der Bar, vor dem Lokal, auf der Straße, und sie sprachen eifrig den Getränken zu. Sie warteten auf das Brautpaar, das wohl beim Fotografen war. Wir bestellten Hähnchen und so weiter, aßen es in aller Ruhe, tranken eine Flasche Wein zusammen, und zahlten. Immer noch kein Brautpaar, jedoch eine immer lauter werdende Hochzeitsgesellschaft. Irgendwann werden sie sicher noch gemeinsam gefeiert haben, wir haben es nicht mehr miterlebt.
Die Atmosphäre “Bahnhofshalle” haben übrigens viele Lokale auf Teneriffa, und es ist mehr ein Qualitätszeichen für gute, ursprüngliche Küche, als dass es einen abschrecken sollte.
Hallo Ulrike,
das ist ja lustig. Ja – du hast völlig recht, die Garage ist quasi ein Qualitätsmerkmal.
Das Enfrente kenne ich auch – heute Abend geht es noch ins Carambolo, auch zum Tapas essen, ich werde berichten.
lieben Gruß aus Puerto de la Cruz
*annette