Der italienische Küchenchef im Restaurant Marais Soir im Münchner Westend zaubert französisch-mediterrane Kreationen auf den Teller, die ebenso schmackhaft wie raffiniert und dennoch unkompliziert sind. Die unterschiedlich gestalteten Bereiche im hübsch ausgestatteten Restaurant sind verspielt bis klassisch – aber nie kitschig und durchweg zum Wohlfühlen.
Die Speisekarte ist klein und täglich wechselnd. Ein oder zwei Gerichte waren daher auch leider schon aus, als wir an einem Freitag Abend um 20 Uhr da waren. Nicht weiter schlimm, wir haben uns geschlossen für das viergängige Menü (für 47 Euro) entschieden. Dazu Clemens Busch vom Roten Schiefer von der übersichtlichen aber nicht zu kleinen Weinkarte, die sich auf ein paar schöne Tropfen aus Europäischen Weinbaugebieten konzentriert und nach Rebsorten sortiert ist.
Im Menü hatten wir nach einem Happen Tunfisch als Amuse zuerst das Vergnügen mit marinierten Baby-Calamari, die schön weich und mit Zitrone und Kräutern frisch abgeschmeckt waren. Mein persönliches Highlight war der zart-saftige Rochenflügel als Zwischengang mit wunderbar knackigen grünen Bohnen und cremiger Sauce.
Weiter ging es mit zweierlei vom Rind (Backe und Flank-Steak) und hausgemachten Kartoffel-Gnocchi und einer schmackhaften Jus. Besonders schön war hier der Kontrast von der butterzart geschmorten Backe zum kurz rosa-gebratenen Flank. Als süßen Abschluss haben wir auch die Cassis-Tarte mit Sauerrahmeis sehr genossen.
Das Marais Soir ist – ebenso wie das Ladencafé gegenüber – einfach schön. Gutes Essen, guter Wein und entspannte Atomsphäre – was will man mehr.