Höhenlagen im Süditroler Weinbau: Hoch oben beim Feldmarschall und in niedrigen Lagen auf dem Kirchhügel
Den Charakter eines Weines spiegelt auch der Charakter eines Landes. Klima, Lagen, Böden, Berge und Täler – all das prägt nicht nur „Terroir“ einer Weinregion, sondern auch den Charakter seiner Menschen und seiner Kultur. Denkt man an Südtirol sind es die Berge, ist es das Klima und der Kontrast zwischen Höhen und Tälern, zwischen sanfter mediterraner Sonne in nur 200 Metern über dem Mittelmeer und raueren Verhältnissen auf 1.000 Meter hohen Weinbergen, wo nur mehr schroffe Felsen Schutz vor Wind und Wetter bieten.
*Dieser Artikel enthält Werbung für Südtirol Wein
Die unterschiedlichen Höhenlagen…
So vielfältig wie die Landschaft in Südtirol sind auch die Erzeugnisse des Weinlandes. Die unterschiedlichen Voraussetzungen, die Höhenlagen, Bodenbeschaffenheit und Gesteinsformationen in Kombination mit dem Klima bieten, sind individuell und einzigartig. Ganz unterschiedlich werden so auch die verschiedenen Rebsorten und Lagen behandelt. Jeder Wein auf teilweise kleinstem Raum, gerade in den Höhenlagen, braucht seine ganz eigene Aufmerksamkeit. Mehr als 20 Rebsorten gedeihen hier, und für jede findet sich der passende Platz zwischen Zitrusbäumen und schneebedeckten Gipfeln.
„Die Natur gibt uns den Takt vor. Wir passen uns ihm an und widmen jeder Sorte eine Lage, in der sie sich bestmöglich entfalten kann.“
Christof Tiefenbrunner
Wo in der Höhe frische, mineralische und geradlinige Weine mit viel Charakter und ausgeprägten Aromen wachsen, erzeugt das warme Klima in den Talausläufern volle und sanftere Weine, denen es trotzdem nicht an Rückgrat mangelt. Siehe dazu auch der Artikel über Klima-Kontraste im Weinland Südtirol.
In Kurtatsch sind die Weingüter für diese beiden Weine angesiedelt. Die Kellerei Kurtatsch hat genauso wie das Weingut Tiefenbrunner ein ganzes Portfolio Rebsorten, die jede zu ihrem Weinberg auf perfekter Höhe kommt.
Feldmarschall von Fenner: Müller-Thurgau aus 1000 Meter Höhe
Seit Generationen schon ist die Winzerfamilie Tiefenbrunner in der gleichnamigen Schlosskellerei beheimatet. Das Etschtal liegt einem hier zu Füßen, wo 25 Hektar eigene Rebflächen in Entiklar, Kurtatsch und Margreid zwischen 250 und 1.000 Metern und die Produktion von über 25 verschiedenen Weinen vonstatten geht.
Der „Feldmarschall“ ist in der Weinwelt ein Begriff. Seine Rebflächen liegen an der „Top-Adresse“ des Weingutes, am Fennberg. Er gilt mit 1.000 Meter als höchstgelegener Müller-Thrugau-Weinberg Europas. Drei Hektar sind hier die Heimat des vielfach prämierten und besprochenen Weines „Feldmarschall von Fenner“, der tief auch in der Geschichte des Weingutes verwurzelt ist – und zeigt, wie mit viel Behutsamkeit und Können grandiose Weine auch und gerade in exponierten, schwierigen Lagen entstehen.
„In lieber Erinnerung an meinen Vater Herbert Tiefenbrunner. Seine große Leidenschaft uns sein ganzer Stolz galten seiner ‚Hofstatt‘ und seinem Müller-Thurgau ‚Feldmarschall von Fenner‘.“
Christof Tiefenbrunner
Der Weinberg weist eine flache Hanglage gegen Süden auf und hat die mächtigen Felsen der Rotwand im Rücken. So wird er vor Nordwind geschützt und speichert die Wärme der Sonne vom Tag, behält aber dennoch den Effekt deutlich abkühlender Nächte in dieser Höhe. Das Erdreich hier ist durch das heterogene Gletschermoränengestein auffallend rötlich geprägt, in den mittleren Schichten der 40-50 Zentimeter Bodentiefe dominieren lehmiger Sand, Marmor und Porphyr – dieser Boden ruht auf Dolomit- und Kalkgestein in tieferen Schichten.
Die unverwechselbare Ausprägung seiner Frucht- und Kräuteraromatiken verdankt der Feldmarschall neben dem Höhenklima vor allem dem hohen Salzgehalt des Bodens. Mineralität und angenehme Fruchtnoten schmeicheln bereits in der Nase, Frische, feine Würzigkeit und ein kühles Mundgefühl machen ihn besonders saftig und duftig.
Kellerei Kurtatsch: Cabernet vom Kirchhügel aus sanften 300 Meter Höhe
Auch die Kellerei Kurtatsch vereint Höhenlagen auf einer Spanne von knapp 700 Metern (von 220 bis 900 Meter). Die Genossenschaft mit 200 Mitglieder und rund 170 Hektar Rebfläche kann auf mehr als 110 Jahre gemeinschaftliches (Wein)Wirtschaften zurückblicken. Die vereinten Kenntnisse über Lagen, Klima, Böden und Rebsorten bringen ausgefeilte, pointierte Weine in unterschiedlichen Linien hervor. Dabei setzt die Kellerei auf die Erfahrung der Weinbauern. Ein klarer Fokus sitzt auf der Arbeit im Weinberg, die allein schon wegen der facettenreichen Beschaffenheit der Lagen sehr individuell und mit viel Fingerspitzengefühl verlaufen muss. Und auch im Keller zählt es, schonend, präzise und individuell auszubauen, sodass Standorte und Besonderheiten prägnant zur Geltung kommen können.
Der Kirchhügel zeichnet sich durch seinen steinigen, warmen Lehmboden und eine sehr steile, besonders sonnenverwöhnte Lage aus – auf 280-350 Metern über dem Meer. Der Wein entsteht in verschiedenen kleinen Weingärten auf schottrigem Boden und setzt sich aus 60 Prozent Cabernet Sauvignon und 40 Prozent Cabernet Franc zusammen. Beide Rebsorten sind in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Südtirol eingeführt worden. Auf den exponierten Hanglagen des Kirchhügels ziehen sich Schnee und Frost frühzeitig zurück und auch noch im Herbst hält sich die Wärme dank der Böden mit Lehmanteil lange. Ideal für den spätreifenden Cabernet Sauvignon und den würzigen Cabernet Franc. Der Wein hat Kraft und Rückgrat, ohne wuchtig zu sein. Dunkle Beeren, herbe Würze und Säure gehen ausgewogen mit angenehmem Trinkfluss und einer gewissen Zugänglichkeit trotz seiner feinsinnigen Komplexität einher.
Und jetzt?
Weine aus Südtirol gibt es bei uns zum Glück weit verbreitet im gut sortierten Handel. In München sind wir mit Südtiroler Weinen ohnehin verwöhnt.
Zum Beispiel:
Bergwein ist spezialisiert auf Alpine Weine (hier auch der Feldmarschall von Fenner Müller-Thurgau Weingut Tiefenbrunner und der Cabernet Riserva Kirchhügel Kellerei Kurtatsch).
Weinfurore hat ebenfalls ein schönes Südtirol-Sortiment.
*Werbe-Hinweis: Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit Südtirol Wein. Die Weinregion und verschiedenen Weingüter werden im Artikel explizit erwähnt und verlinkt. Auf den Inhalt des Artikels wurde kein Einfluss genommen.