Klimatische Kontraste und vielseitige, charaktervolle Weine aus Südtirol: Alpin auf dem Castel Juval und mitten im mediterranen Bozen
Weinbau mit Aussicht auf verschneite Bergspitzen und schroffe Felsen ist in Südtirol kein Widerspruch. Genauso wenig wie frische Weine mit Spannung und Mineralität, die unter Palmen gedeihen. Den Kontrast, den das ganz besondere Klima hier erzeugt, schmeckt und spürt man im Wein wie im Lebensgefühl.
*Dieser Artikel enthält Werbung für Südtirol Wein
Das besondere Klima in Südtirol
Südtirol, das bringe ich in Verbindung mit lauen Abenden auf der Terrasse, Speck auf einer Alm nach einer alpinen Wanderung, Palmen neben dem Pool, italienischer Pasta, kristallklarem Sternenhimmel und Licht wie am Meer. Das ganz besondere Klima in Südtirol lieben wir nicht nur, weil es das beste aller Welten ermöglicht: Wärme, Berge, mediterrane Vegetation und beeindruckendes Panorama – es ist auch für die Charakterstärke, die Vielfalt und Besonderheit der Südtiroler Weine verantwortlich.
Südtirol markiert quasi die Wetterscheide zwischen Mittel- und Südeuropa. Die Alpen schirmen es von Norden her gegen kalte Luft und frequente Niederschläge ab. Die warmen Strömungen mit hoher Luftfeuchte aus der Region Gardasee, sogar bis vom Mittelmeer bringen mediterranen Flair und beste Nahrung für die vielfältige Vegetation in die Region. Mildes, warmes Klima mit kräftigen Winden und abgekühlten Nächten bieten – genauso wie unterschiedliche Höhenlagen – der fruchtigen, crispen Frische genauso beste Voraussetzungen wie spät reifenden, eleganten und üppigen Weinen.
Riesling aus alpinem Klima: Gletscherschliff vom Castel Juval
Das Castel Juval liegt im regenarmen Vinschgau, im Nordwesten Südtirols. Als kleinste Anbauzone für Südtiroler Weine weist sie in dem von Höhenlagen und steilen Steigungen durchzogenen Tal extreme Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht auf. Ideale Bedingungen für Sorten wie Weißburgunder, Riesling oder Blauburgunder, die durch karge Böden, kühle Nächte und sonnige Tage zu ihrer vollen aromatischen Entfaltung kommen.
Die Geschichte des Schloss Juval geht bis auf 1315 zurück. Die mittelalterliche Burg mit romanischem Kern liegt auf 1.000 Meter über Meereshöhe, eindrucksvoll exponiert auf einem Hügel am Eingang des Schnalstales. Schon 1983 erwarb Extrembergsteiger Reinhold Messner das Schloss. Der Südtiroler restaurierte es und nutzt es seitdem als Wohnsitz und Museum.
Die Familie Aurich pachtet das Weingut Unterortl, dem das Castle Juval seinen Beinamen gibt. Es liegt unterhalb des Schlosses auf dem Juvaler Hügel und ist ganz der Vision verschrieben, mit den Weinen und Destillaten die ganz besondere Beschaffenheit und Eigenschaften des Juvaler Hügels zum Ausdruck zu bringen. Seit 1992 werden hier auf den steilen und klein parzellierten Flächen verschiedene Sorten Wein und Obst kultiviert – insgesamt handelt es sich um ca. vier Hektar Weinbau auf 600 – 850 Höhenmetern.
Die Trauben für den Riesling „Gletscherschliff“ stammen allesamt aus Lagen, denen der Urgesteinsverwitterungsboden, hohe Tagestemperaturen und deutliche Abkühlung nachts gemeinsam sind. Es sind Lagen sowohl an den Juvaler Hängen, als auch am Vinschgauer Sonnenberg, die vor allem Trauben von jüngeren Reben für diesen Wein gedeihen lassen.
Deutlich frisch, mineralisch und saftig ist der Gletscherschliff im Glas. Kraft und Kargheit, Vielschichtigkeit und Anpassungsfähigkeit zeugen genauso wie die deutliche aromatische Struktur davon, wie sonnenverwöhnt die Lagen tagsüber sind – und wie sehr sich die Stöcke sowohl an das kühle Klima nachts, wie auch an die schroffen Bodenbedingungen anpassen müssen. Dieses Kleinklima ermöglicht auch eine lange Reifezeit und damit große Aromenvielfalt der Beeren. Ich mag die salzige Mineralität, Würze und den Trinkfluss, verbunden mit den zitruslastigen Aromen und seine relative Unkompliziertheit.
Muri-Gries: Lagrein aus dem mediterranen Stadtgebiet
So felsig und schroff die alpinen Lagen der Südtiroler Weine sein können, so verwöhnt mit mildem Klima und mediterranen Einflüssen sind sie in niedrigeren Regionen. Rund um die Hauptstadt Bozen zum Beispiel reifen die kräftigsten Weine mit intensiver Farbe, reifen Beerenaromen, samtiger Weichheit und trotzdem viel Grip und Charakter. Auf nur 250 Meter über Meereshöhe sind Wärme und Luftfeuchte spürbar, die von Süden hergetragen werden und für den charmanten Spagat zwischen Bergpanorama und Palmen verantwortlich sind.
Im Bozener Viertel Gries-Moritzing liegt der klösterliche Grundbesitz der Klosterkellerei Muri-Gries. Die Weinberge prägen das Stadtbild, sind kulturelles Erbe und mit dem wertvollen Terroir auch ein ideales Zuhause für den Lagrein, der sich gern vom milden sonnigen Klima verwöhnen lässt. Die alte Klostermauer schottet die Weingärten ab, an dem seit über 20 Jahren geforscht, selektiert und verbessert wird.
Der Lagrein Riserva Abtei Muri reift in zwei verschiedenen klösterlichen Weinbergen im historischen Quartier. Eine Interpretation dieser autochthonen Südtiroler Rebsorte, die schon in der Nase samtig schmeichelt, um dann mit Würze, Fülle und greifbarer Struktur lebhaft und langanhaltend am Gaumen zu sein. Wenn man einen bildlichen Vergleich bemühen möchte, hat man hier fast mediterrane Abendsonne im Glas – die einhüllenden Gerüche der warmen, würzigen Küche – und trotzdem die Spannung und den Charakter der Berge im Rücken.
Und jetzt?
Weine aus Südtirol gibt es bei uns zum Glück weit verbreitet im gut sortierten Handel, in München sind wir mit Südtiroler Weinen ohnehin verwöhnt.
zum Beispiel:
Bergwein, spezialisiert auf Alpine Weine (hier auch der Riesling Gletscherschliff und der Lagrein Riserva ABTEI Muri)
Weinfurore, hat ebenfalls ein schönes Südtirol-Sortiment
*Werbe-Hinweis: Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit den Südtirol Wein. Die Weinregion und verschiedenen Weingüter werden im Artikel explizit erwähnt und verlinkt. Auf den Inhalt des Artikels wurde kein Einfluss genommen.